Techniken jugendlicher Bricolage
Techniken jugendlicher Bricolage – Interdisziplinäre Perspektiven auf jugendkulturelle Praktiken des Umgangs mit alltagskulturellen Objekten (JuBri)
Im Rahmen des BMBF Forschungsschwerpunktes: Die Sprache der Objekte
Jugendliche Szenen gelten als Arenen der Innovation moderner Gesellschaften. Ihre Ästhetiken, Praktiken und Ausdrucksformen werden in der Populärkultur aufgegriffen und ökonomisiert. Dabei sind Jugendkulturen weniger Brutstätten neuer Erfindungen als vielmehr Räume der Umdeutung, Verbindung und Transformation von Bestehendem.
Diese Techniken der Bricolage in Jugendkulturen untersucht der interdisziplinäre Projektverbund in insgesamt fünf Projekten. Die Studien beziehen sich dabei auf den seit 1998 im Archiv der Jugendkulturen e.V. archivierten einmaligen Bestand medialer Produkte aus Jugendkulturen und behandeln auf dieser Grundlage in rekonstruktiven Analysen die Frage, wie Jugendliche Objekte des täglichen Lebens, aus Zusammenhängen der Politik, der Musik- und Populärkultur, des Sports sowie aus kulturellen Kontexten in ihren Stilen umdeutend aufgreifen und wie sie diesen in ihren stilspezifischen Praktiken Bedeutung verleihen. Zusätzlich werden in einzelnen Studien Beobachtungen in ausgewählten Szenen durchgeführt.
In den vier thematischen Schwerpunkten der Inszenierung von Jugendlichkeit, Gemeinsamkeit, Geschlecht und politischen Positionen werden Techniken der jugendlichen Bricolage aus den Perspektiven der Erziehungswissenschaft, der Geschlechterforschung, der Psychologie und der Soziologie untersucht. Eine reflexiv angelegte Querschnittsstudie fragt aus kulturwissenschaftlicher Sicht nach medialen und wissenschaftlichen Deutungen jugendkultureller Formen des Umgangs mit Objekten - auch in den Verbundforschungen selbst. Begleitet werden die Forschungsarbeiten durch eine regelmäßige Berichterstattung über aktuelle Ergebnisse und zwei Ausstellungen.
Die Teilprojekte: