FLATLINE #4 – IN MEMORIAM CHRISTIAN SCHMIDT: EIN FANZINE IN ERINNERUNG AN CHRISTIAN SCHMIDT & ZINEKLATSCH AM 28.9.2025

Vor etwas mehr als einem Jahr erreichte uns eine schreckliche Nachricht: unser langjähriger Kollege und Freund Christian Schmidt war unerwartet am 14 August 2024 gestorben. Sein Tod beschäftigt uns bis heute, er fehlt uns sehr – genauso wie vielen anderen Menschen, die ihn kennenlernen durften. Einige dieser Menschen haben sich zusammengetan und nun ein Zine für alle Freund:innen und Weggefährt:innen von Christian herausgebracht, in dem Erinnerungen an Christian gesammelt wurden. Es ist die Fortführung von Christians eigenem Zine "Flatline", das er in den 1990er Jahren gemacht und von dem er damals drei Ausgaben veröffentlicht hat.

Flatline #4 versammelt u.a. persönliche Gedanken und Geschichten von Freund:innen, Kollagen und Fotos. Es geht um "Zines, Punk, Subkultur, WG-Erinnerungen, eine komplette Histographie aller Bands, bei denen Christian mit am Werk war, verschenkte Mixtapes, Kulinarik, unerfüllte Wünsche, Leerstellen, nochmal Zines und irgendwie auch um Feuerzeuge" – so schreiben es die drei Herausgeber Marc, Frederick und Tobi im Editorial. Auch Christian selbst kommt zu Wort, z.B. im Tourtagebuch zur Fanzine-Ausstellung Fanzines – Do It Yourself!, die Christian 2004 zusammen mit Mitstreiter*innen kuratiert hatte. Gemeinsam reisten sie durch Deutschland, um sie innerhalb von 17 Tagen in 16 Städten zu zeigen, u.a. in Leipzig, München, Frankfurt, Köln, Bielefeld, Hamburg und Rostock. Außerdem sind in Flatline #4 Ausschnitte aus einem der letzten Interviews abgedruckt, die Christian gegeben hat, 2023 für das Punkfanzine "Papercore" aus Poitiers über seine Arbeit im Archiv der Jugendkulturen.

Falls Ihr dieses wunderbare, sehr traurige, aber auch ziemlich lustige Zine haben möchtet, könnt Ihr es für 10 Euro in Berlin bei uns im Archiv erwerben (wenn Ihr vorbeikommen wollt, ruft uns am besten unter 030 694 29 34 an oder schreibt eine Mail an bibliothek@jugendkulturen.de), in Leipzig ist es in der Buchhandlung drift erhältlich. Bestellt werden kann es außerdem per Mail an ostsaarzorn@gmx.de.

Am 28.9.2025 findet bei uns im Archiv außerdem ein Zine-Klatsch statt, bei dem Flatline #4 vorgestellt wird. Es ist der erste Zine-Klatsch ohne Christian, der dieses Format vor vielen Jahren ins Leben gerufen hat. Eingeladen sind alle, die Christians große Leidenschaft für Zines teilen, wie immer gibt es Kaffee, Kuchen und alles mögliche rund um Zines. Der Zine-Klatsch beginnt um 15.30 Uhr, mehr Infos findet ihr auf unserer Facebook- und unserer Instagram-Seite.

AUFTAKT UNSERES ERSTEN PÄDAGOGISCHEN LANGZEITPROGRAMMS IN UNSEREM INNOVATIONSPROJEKT: "DIGITALE LABORE - KOMPETENT FÜR RESILIENZ GEGEN HASS IM NETZ UND DESINFORMATION"

Es ist soweit: Nach intensiver Konzeptionsarbeit steht unser Curriculum und wir starten Ende September/Anfang Oktober im Rahmen unseres Innovationsprojekts Digitale Labore – kompetent für Resilienz gegen Hass im Netz und Desinformation an der Konrad Zuse Schule Berlin mit unserem ersten pädagogischen Langzeitprogramm mit einem Fokus auf das Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel und die Folgen. Das Langzeitprogramm beinhaltet eine intensive Auseinandersetzung mit Medien(kompetenz), (Selbst)repräsentationen, Hass im Netz und Desinformation mit insgesamt 43 Modulen in 2025 und 2026. Begleitend bieten wir Fortbildungen für Erwachsene zu den Themenfeldern an, kurzzeitpädagogische Workshops für Jugendliche, Vernetzungstreffen und Schulungen mit unserem Social Media Research Archive.

Mehr Informationen gibt es bald auf unserer Homepage https://www.stand-up-participate.de und den dazugehörigen Social-Media-Kanälen und natürlich auch immer wieder auf der Website und den Kanälen des Archivs. Digitale Labore wird von 2025 bis Ende 2028 im Bundesprogramm Demokratie leben! des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Landesprogramm Demokratie. Vielfalt. Respekt“. Das Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert.

Kontakt zum Projekt über contact@stand-up-participate.de

AUSSTELLUNGSTIPP: ECHOHAUS - 30 JAHRE HAUS SCHWARZENBERG

Das Haus Schwarzenberg am Hackeschen Markt in Berlin feiert dieses Jahr seinen 30. Geburtstag. Als künstlerisches und subkulturelles Zentrum war es prägend für die Szene in Berlin-Mitte, viele bekannte Künstler:innen waren hier aktiv. Gezeigt werden im dritten Teil der Ausstellungsreihe "künstlerische Arbeiten, klangliche Spuren und Archivmaterialien […], die mit der Geschichte des Hauses, seiner Umgebung und der Berliner Subkultur seit den 1990er Jahren verbunden sind." Zu sehen sind auch einige Materialien aus unserer Sammlung, u.a. aus dem Nachlass des 2019 verstorbenen Künstlers Frank Dudda aka Stromausfall, aus der Sammlung Fleischerei/Czentrifuga und aus der Sammlung Reclaim Your City.

Die Ausstellung ist in der Galerie Neurotitan im Haus Schwarzenberg, Rosenthalerstraße 39 in Berlin-Mitte zu sehen und läuft noch bis zum 18. Oktober 2025. Mehr Infos findet ihr hier.

VERANSTALTUNGSREIHE ZU JUGENDKULTUREN UND PROTEST IM WANDEL IM OKTOBER UND NOVEMBER 2025

Wir freuen uns, in Kooperation mit dem Jugend Museum in Berlin-Schöneberg und dem Jugendwiderstandsmuseum in Berlin-Friedrichshain im Rahmen der Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung als anerkannter Träger der politischen Bildung am 11 Oktober und am 18 November zwei spannende Veranstaltungen zum Thema Jugendkulturen und Protest im Wandel realisieren zu können:

1. Am 11 Oktober 2025 werden wir von 19.30 Uhr bis 22.00 Uhr im Jugend Museum, Hauptstraße 40/42 in 10827 Berlin im Rahmen der 30jährigen Jubiläumsfeier des Museums eine Exkursion durch die Ausstellung Jugend und Protest, an der auch unsere Referent:innen Caro Eickhoff und Tobias Morawski mitgewirkt haben, und eine Paneldiskussion zum Thema mit Caro Eickhoff, Tobias Morawski und unserem Rap-Referenten Patrick Mashegwana aka VillageBoyy-P, moderiert von Gabriele Rohmann, realisieren. Im Panel wird es um eine kritische Betrachtung von Jugendprotesten heute und früher, ihre Facetten und Herausforderungen gehen: Welche Bedeutung hat Protest für die Identitätsbildung von Jugendlichen? Wie können sich Jugendliche in gesellschaftliche Diskurse einbringen? Welche Risiken sind mit aktivistischem Engagement verbunden? Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, nach Möglichkeit sind Spenden und sowieso eine Anmeldung unter veranstaltungen@jugendkulturen.de ausdrücklich gewünscht.

 

2. Am 18 November 2025 wandern wir ins Jugendwiderstandsmuseum in der Galiläa-Kirche in Berlin-Friedrichshain. Dort gibt es die Möglichkeit die Ausstellung des Jugendwiderstandsmuseums zu Jugendopposition in der DDR anzuschauen. Von 17.30 Uhr bis 21.00 Uhr werden zudem auch in Kooperation mit dem Hirnkost Verlag spannende Referent:innen zugegen sein, die uns einen tieferen Einblick in Jugend(sub)kulturen, Protest und Widerstand in der DDR geben werden. Mit dabei sind der Buchautor und Ausstellungsmacher Geralf Pochop, der Leiter des Jugendwiderstandsmuseums Andreas Döhler, der Sänger der Punk-Band „Zerfall“ Kalle Kalinowski, Nancy Streichan von der DDR-Punkband „Falsch Informiert“ und Conny Steiner, Ost-Punkerin und Aktivistin. Geralf Pochop wird sein neues Buch „Tanz auf dem Vulkan. Widerständige Punk-Frauen in der DDR“, in welchem auch Nancy Streichan und Conny Steiner mit Interviews vertreten sind, gemeinsam mit beiden vorstellen. Gabriele Rohmann moderiert. Wir werden darüber diskutieren, welchen Repressionen Menschen in DDR-Subkulturen ausgesetzt waren, wie sie Solidarität erleben haben, welche Rolle Netzwerke und Freund:innen für ihre Unterstützung spielten und wie ihre Erfahrungen ihre Identitäten beeinflusst haben.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, nach Möglichkeit sind Spenden und ausdrücklich eine Anmeldung unter veranstaltungen@jugendkulturen.de gewünscht.

WIR BEI DER MOSTWANTED:MUSIC-KONFERENZ IM NOVEMBER IN DER KULTURBRAUEREI PRENZLAUER BERG

Am 12. und 13. November 2025 werden wir auf dem Jahreskongress der Berlin Music Commission vertreten sein: Im Rahmen unseres Innovationsprojekts Digitale Labore – kompetent für Resilienz gegen Hass im Netz und Desinformation werden wir drei Workshops zu Antisemitismus, Hass im Netz und Desinformation im Kontext von Jugend-, Pop-, Sub- und Clubkulturen anbieten: zu Vorkommen und Erkennen von Codes und Strukturen, zum Diskurs über Popkulturen in Israel im Spannungsfeld zwischen Wirkungen von Diaspora und Diskursen über Vereinnahmung und einen Rap-Workshop zu Reimen gegen Antisemitismus. Außerdem werden wir voraussichtlich, in Kooperation mit der BMC, eine neue Ausstellung über jüdische Vielfalt in Musikkulturen präsentieren. Und unsere bekannte Wanderausstellung „Der z/weite Blick“ (https://www.der-z-weite-blick.de) wird auf der Konferenz ebenfalls zu sehen sein.

Mehr Infos gibt es bald über unsere Social-Media-Kanäle und unsere Homepages https://www.jugendkulturen.de und https://www.stand-up-participate.de

Digitale Labore wird von 2025 bis Ende 2028 im Bundesprogramm Demokratie leben! des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Landesprogramm Demokratie. Vielfalt. Respekt. Das Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert.

Kontakt zum Projekt über contact@stand-up-participate.de

RÜCKBLICK I:GESPRÄCH MIT GABRIELE ROHMANN UND DEM WDR ÜBER DIE RELEVANZ VON JUGENDPROTEST HEUTE

Am 28. Juli 2025 erkundigte sich der WDR 5, Redaktion Politikum, bei Gabriele Rohmann, Co-Leiterin des Archivs der Jugendkulturen, wie sich jugendlicher Protest heute zeigt und ob Protest und Jugendkulturen wie Punk noch relevant sind. Nachhören kann man den Meinungspodcast gängigen Plattformen und über diesen Link:

http://www.wdr.de/k/Politikum-Podcast-Picker

RÜCKBLICK II: GEN Z STARE - HYPE ODER AUSDRUCK EINER GENERVTEN GENERATION?

Ein neuer Gesprächsstoff wanderte im Sommer durch Internet und Social Media: Gen Z Stare, ein Phänomen, bei welchem Menschen der so genannten Gen Z (die zwischen 1995 und 2010 Geborenen) ihren Gegenüber anstatt Antworten ausdruckslose oder fassungslose Blicke zuwerfen. Neuer Trend? Hype? Prägung durch Corona? Darum ging es in einem Hintergrundgespräch, das die dpa mit Gabriele Rohmann geführt hat. U.a. daraus entstandene Berichte finden sich z.B. hier:

https://www.n-tv.de/panorama/Was-steckt-hinter-dem-Gen-Z-Stare--article25959443.html

RÜCKBLICK III: BEITRAG IM RRB ÜBER STICKER

Unser Sammlungs- und Bibliotheksleiter Daniel Schneider wurde vom RBB zur Bedeutung von Stickern befragt, die insbesondere in Berlin allgegenwärtig sind – hier geht’s zum Beitrag. Und nein, wir denken ganz bestimmt nicht, dass wegen Stickern alles den Bach runtergeht …

RÜCKBLICK IV: DAS GOETHE-INSTITUT ZU BESUCH

Spannende Begegnung, wunderschöner Austausch: Auch in diesem Jahr waren Deutschlehrer:innen aus 19 Ländern der Welt (Brasilien, Georgien, Litauen, Ukraine, Frankreich, Indien, Nordmazedonien, Benin, Côte d’Ivoire, Slowenien, Tschechien, Togo, Australien, Türkei, Indonesien, China, Bulgarien, Zypern und Deutschland) bei uns im Archiv und haben unsere Sammlung und unsere Bildungsangebote, insbesondere die in unserem Innovationsprojekt "Digitale Labore", näher kennengelernt. Herzlichen Dank für diese tolle Begegnung und an das Goethe-Institut Berlin für die bewährte langjährige Kooperation.


Alles über Tagungen, Ausstellungen, Veranstaltungen und aktuelle Meldungen zum Thema JUGENDKULTUREN finden Sie immer aktuell auf unserer Homepage https://www.jugendkulturen.de/, Facebook-Seite www.facebook.com/jugendkulturen und Instagram https://www.instagram.com/archiv_der_jugendkulturen/.

Weitere Informationen zu unseren Bildungsprojekten gibt es hier: https://www.stand-up-participate.de/, https://der-z-weite-blick.de und https://www.culture-on-the-road.de

Herzliche Grüße
Gabriele Rohmann, Daniel Schneider und Farina Wäcker
P.S.: Fragen oder Anregungen? Bitte an presse@jugendkulturen.de


Unterstütze das Archiv der Jugendkulturen mit einer Spende

Unser Archiv- und Bibliotheksbereich mit seiner einzigartigen Sammlung ist bis heute nicht ausfinanziert und auch wir haben mit gestiegenen Miet- und Energiekosten zu kämpfen. Deshalb sind wir weiterhin auf Deinen Support angewiesen – jede Spende hilft uns, auch in Zukunft die Geschichte(n) der Jugend-, Sub- und Clubkulturen zu bewahren und ihre Zeugnisse allen interessierten Nutzer:innen für ihre Recherchen zur Verfügung zu stellen. Spenden kannst Du über Betterplace – wir danken vielmals für Deine Unterstützung!


IMPRESSUM

Archiv der Jugendkulturen e.V.
Fidicinstraße 3
10965 Berlin
Tel.: 030-694 29 34
Fax: 030-691 30 16
archiv@jugendkulturen.de

V.i.S.d.P.: Gabriele Rohmann
Ust.-ID: DE203272846

 

Mobile Version