NEW FACES

Ein interkulturelles und intergenerationelles Modellprojekt zur Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen zu aktuellem Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft.

Ausgangssituation

Der aktuelle Antisemitismus hat eine lange Geschichte. Beginnend beim Antijudaismus über den klassischen Antisemitismus, den rassistischen und eliminatorischen des Nationalsozialismus bis zum sekundären Antisemitismus finden sich sämtliche Elemente der verschiedenen Antisemitismen in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland wieder. „Du Jude“ als Beschimpfung oder die Gleichsetzung israelischer Politik im Nahost-Konflikt mit der des Nationalsozialismus sind in Deutschland keine Seltenheit. Aufgrund der unterschiedlichen kulturellen, religiösen oder wirtschaftlichen Hintergründe von Jugendlichen und Erwachsenen vermischen und verdichten sich die verschiedenen Elemente des Antisemitismus zu neuen Erscheinungsformen. Auch junge Menschen, und zwar unabhängig davon, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht, sind für diese Elemente des Antisemitismus empfänglich. Dazu kommt, dass es in Deutschland nur wenige Berührungspunkte mit jungen Israelis und dem Leben in Israel gibt.

Aus unseren Erfahrungen in diesem Themenfeld wissen wir, dass es großen Bedarf gibt, mit gemischten Zielgruppen zum Thema Antisemitismus zu arbeiten. Viele junge Menschen haben eine hohe Medienaffinität und orientieren sich an jugendkulturellen Interessen und Angeboten.

Das Modellprojekt New Faces setzt mit jugendkulturell ausgerichteten Workshops und multimedialen Werkstätten an. Präventiv sowie in akuten Konflikten wird auf den aktuellen Antisemitismus unter gemischten Jugendgruppen, aber auch unter Erwachsenen reagiert und der Vielschichtigkeit des Phänomens Rechnung getragen. Wir arbeiten mit verschiedenen Methoden aus der politischen Bildungsarbeit sowie mit jugendkulturellen und medienpädagogischen Ansätzen.

Ansatz

Drei Leitziele sollen mit Hilfe des Projektes umgesetzt werden:

  1. Vermittlung, Begegnung und Austausch von kultureller Vielfalt sowie die Stärkung von interkultureller Kompetenz und von Anerkennungskulturen im Umgang mit aktuellem Antisemitismus.
  2. Stärkung der Wahrnehmung und Anerkennung von kultureller Vielfalt über Multiplikator_innenfortbildungen. Diese beschäftigen sich mit aktuellem Antisemitismus im Kontext jugendkultureller Interessen, über die Begegnung mit qualifizierten jungen Menschen aus Israel und Deutschland als Vermittler_innen.
  3. Das dritte Ziel bildet die intergenerationelle Sensibilisierung. Teilnehmende sollen sich mit dem aktuellen Antisemitismus auseinandersetzen und werden medienkritisch geschult.

Methode

Das Projekt arbeitet mit einer Palette an unterschiedlichen Methoden und Ansätzen zum Thema aktueller Antisemitismus wie Anti-Bias-Ansätzen, diversen Warm-up-Methoden oder selbst entwickelten Methoden. Es setzt bei dem an, was Jugendliche interessiert. Diese Bereiche jugendlicher Aktivitäten verbindet New Faces mit politischer Bildung. In vorher von den Jugendlichen ausgewählten Workshops wie Rap, Comic, DJing, Theater, Fotografie, Video oder Graffiti / Street Art werden die Inhalte vermittelt und dadurch die Leitziele erreicht. In den Workshops werden die unterschiedlichen Ausprägungen und Entstehungshintergründe der verschiedenen Herkunftsmilieus berücksichtigt.

MODUL 1:  2 PROJEKTTAGE MIT BIS ZU 80 JUGENDLICHEN (AB 9. KLASSE)

  • Geschulte Expert_innen israelischer und nicht-israelischer Herkunft arbeiten in Tandems mit Jugendlichen in zwei eintägigen Workshops. Die Workshops finden innerhalb eines Zeitraumes von sechs Wochen statt, wobei der erste Projekttag sich mit dem Kennenlernen der Teamer_innen und der Jugendlichen sowie einem Input zu Jugendkulturen in Israel und Deutschland beschäftigt. Der zweite Projekttag widmet sich der Intensivierung der Projektphase. Es können hier konkrete jugendkulturelle Produkte wie Rap-CDs oder Video-DVDs entstehen.

MODUL 2:  1 PROJEKTTAG MIT CA. 30 ERWACHSENEN

  • Parallel zu den Projekttagen mit den Jugendlichen finden Fortbildungen und Workshops mit Erwachsenen statt.

MODUL 3:  MULTIMEDIALE PROJEKTWOCHE MIT CA. 20 JUGENDLICHEN UND
ERWACHSENEN

  • Nach Ablauf der ersten beiden Module werden wieder mit einem ca. sechswöchigen Abstand die mehrtägigen multimedialen Werkstätten mit den Jugendlichen und Erwachsenen gemeinsam stattfinden.

MODUL 4:  AUSSTELLUNG

  • Am Ende von Modul 3 kömmen eine Reihe von entwickelten, reflektierten und aufbereiteten Produkten stehen. Diese können sich zu einer multimedialen Ausstellung verdichten und in der Schule oder an anderen Einrichtungen des Bezirks oder der Kommune der Öffentlichkeit präsentiert werden. Damit wird ein Transfer in den Sozialraum und größere Nachhaltigkeit angestrebt.

MODUL 5:  EINZELNE WORKSHOPS, FORT- UND WEITERBILDUNGEN

  • Die verschiedenen Workshops können auch separat angeboten werden.

 

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sowie

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und

  Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen

 

Kooperationspartner:

Kontakt:

Archiv der Jugendkulturen
Projekt New Faces
Gabriele Rohmann, Giuseppina Lettieri

Fidicinstraße 3
10965 Berlin
Projektdurchwahl: 030 612 033 23
info@culture-on-the-road.de
www.newfaces.jugendkulturen.de

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