SPUR II hat begonnen!

Im August startete das Projekt SPUR in seine zweite Phase. Nach dem ersten Teil des Projektes, der einige hundert Quellen zu verschiedenen Subkulturen in der DDR zutage gefördert hat, geht es nun darum, aus diesen ‚Spuren‘ eine Quellenedition (online/print) zu erstellen.
Fanzines aus der DDR finden sich in dieser international einzigartigen Fanzine- und Zeitschriftensammlung des Archivs der Jugendkulturen (AdJ) in Berlin kaum, da der SED-Staat szeneeigene Ausdrucksformen massiv unterdrückte und zensierte. Allerdings nutzten Mitglieder sogenannter ‚negativ-dekadenter‘ Szenen immer wieder Fanzines aus dem Westen als Sprachrohr – allen voran Punks aus der DDR.
In der ersten Phase des Projekts SPUR wurden rund 500 solcher ‚Spuren‘ pop- und subkultureller Szenen aus der DDR in der archiveigenen Sammlung ausfindig gemacht, zusammengetragen und in einer Bibliografie zusammengestellt, die an einem digitalen Arbeitsplatz im AdJ zugänglich ist. Ziel der nun angelaufenen zweiten Projektphase ist die Veröffentlichung einer kommentierten Sammlung ausgewählter Quellen seit den 1970er Jahren sowie aus der Transformationszeit dieser Szenen nach dem Mauerfall 1989 bis 1995 in Form einer wissenschaftlichen digitalen Forschungsdatenedition und einer flankierenden Printpublikation. Projektleiter von SPUR II ist der Pophistoriker Florian Völker.
Die Online-Edition wird vonseiten des Leibniz-Zentrums für Zeitgeschichtliche Forschung Potsdam (ZZF) produziert und auf der institutseigenen digitalen Forschungsinfrastruktur „Zeitgeschichte digital“ mitsamt der Publikationsplattform zdbooks veröffentlicht. Die Online–Edition wird im Diamond Open Access bereitgestellt. Für die Produktion und Veröffentlichung der Print-Edition ist das AdJ verantwortlich. Sie wird in Form eines per Risographie-Drucks vervielfältigten DIN A5-Zines in einer Auflage von 500 Stück erscheinen und sich vor allem an die vielfältige Gruppe der Nutzer:innen des Archivs der Jugendkulturen aus Medien, Forschung und jugendkulturellen Szenen richten.
SPUR II wird in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Popgeschichte des Leibniz-Zentrums für Zeitgeschichtliche Forschung Potsdam (ZZF) von August 2025 bis Juli 2026 realisiert und gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.