Fachtag „Jugendkulturen und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ - Schwerpunkt Antisemitismus
13. Dezember 2018, 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Archiv der Jugendkulturen e. V., Fidicinstraße 3, Haus B, 10965 Berlin, U-Bhf. Platz der Luftbrücke (U6)
Wir laden Sie herzlich zu unserem kostenfreien Fachtag „Jugendkulturen und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ mit dem diesjährigen Schwerpunkt Antisemitismus ins Archiv der Jugendkulturen e. V. ein. Auf dem Fachtag werden wir nach einem Vortrag einer externen Expert*in und einem Panel mit Szenegänger*innen aus HipHop, Techno, Ultras und Popkultur zu Antisemitismus und Jugendkulturen unsere diesjährige Arbeit im Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ resümieren, konkrete Ergebnisse vorstellen und diskutieren. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und bitten bis Montag, 10. Dezember 2018 um schriftliche Anmeldung unter presse@jugendkulturen.de.
Programm
12.00 Uhr
Begrüßung, Gabriele Rohmann, Leiterin Archiv der Jugendkulturen e. V.
12.15 Uhr
Vortrag und Diskussion „Mach doch keine Judenaktion!“ Aktuelle Befunde aus der Forschung zu Antisemitismuserfahrungen von Jugendlichen im Alltag und in der Schule"
Referent*in: Prof. Dr. Julia Bernstein, Professorin für soziale Ungleichheiten und Diskriminierungserfahrungen, Frankfurt University of Applied Sciences
Wie kommt es, dass 73 Jahre nach dem Holocaust das Schimpfwort "Du Jude" das am meisten ver-breitete Schimpfwort auf dem deutschen Schulhof geworden ist? Wie verbreitet und relevant ist das Problem und aus welchen Komponenten besteht es? Wie wird Rassismus gegen Antisemitismus ausgespielt? Welche Stereotype sind importiert und welche hausgemacht? Was ist der Unterschied zwischen legitimer Kritik an Israel und Antisemitismus? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es in Schule und Alltag?
Prof. Dr. Julia Bernstein ist Professorin für soziale Ungleichheiten und Diskriminierungserfahrungen im Fach Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Antisemitismus, Fremdfeindlichkeiten und Rassismen in Institutionen, visuellen Medien und im Alltag, Migrationsprozesse durch Transnationalisierungsperspektiven, Interkulturalitätsfragen, Migrationsprozesse russischsprachiger Juden in Israel und Deutschland, Jüdische Identität im gesellschaftlichen Wandel, Stereotypisierungs- und Ethnisierungsprozesse. In ihrer Arbeit kombiniert sie qualitative Forschungsmethoden (Ethnographie und Biographieforschung) mit alternativen Kunstmedien.
Publikationen u.a. 2016-2017: Ein Studienbericht im Auftrag des zweiten Unabhängigen Expertenkreises des Deutschen Bundestages zu Antisemitismus: "Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland." Andreas Zick, Andreas Hövermann, Silke Jensen, Julia Bernstein, Natalie Perl: https://uni-bielefeld.de/ikg/daten/JuPe_Bericht_April2017.pdf
14.00 Uhr
Mittagspause mit Imbiss und Möglichkeit für Networking und Besichtigung der Archiv-der-Jugendkulturen-Ausstellungen „Der z/weite Blick“ über Jugendkulturen und Diskriminierungen und „New Faces – Mit Kultur und Medien gegen Antisemitismus“
15.00 Uhr
Panel „Antisemitismus in Jugend- und Popkulturen“
Teilnehmer*innen: Prof. Dr. Julia Bernstein, DJ Freshfluke (HipHop, Berlin), Christian Werthschulte (Politikredakteur der Kölner Stadtrevue, berichtet über Pop und Politik für taz, Jungle World, WDR, Deutschlandfunk Kultur und die Buchreihe "testcard"), Paula Scholz (Fußball / Ultras, Mitbegründerin des Netzwerks Erinnerungsarbeit, Hamburg), resom (resident dj, ://about blank, berlin)
16.30 Uhr
Pause
16.45 Uhr
Vortrag „Diskriminierungen in Jugendkulturen: Erkenntnisse aus Interviews mit Szene-Gänger*innen“
Referent: Carsten Janke, Kulturwissenschaftler M.A. und Journalist, Berlin
17.30 Uhr
Präsentation des neuen Intervention-Sets zu Antisemitismus des Archivs der Jugendkulturen
Referent*innen: Team des Archivs der Jugendkulturen
18.00 Uhr
Ausklang mit Ausstellungen und Snacks